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Systemische Coachin und Beraterin, Generation Code® Therapeutin, Personal- und Teamentwicklerin sowie Achtsamkeitstrainerin
Was ist ein Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma?
Erklärung der unsichtbaren Wunden der Kindheit und ihre langfristigen Auswirkungen auf unser Leben.
Anpassung als Überlebensstrategie
Wie wir als Kinder unbewusste Strategien entwickeln, um trotz fehlender Sicherheit Zuwendung zu erhalten.
Wie sieht Pesso das Thema?
Die fünf fundamentalen Grundbedürfnisse laut Albert Pesso und ihre Bedeutung für die psychische Entwicklung.
Defizite im Grundbedürfnis nach Platz – Ein Beispiel
Wie frühe Unsicherheiten das gesamte Leben beeinflussen können.
Der Körper erinnert sich
Warum Entwicklungstrauma nicht nur psychisch, sondern auch körperlich gespeichert wird.
Wege zur Heilung von Bindungs- und Entwicklungstrauma
Methoden und Ansätze, um alte Prägungen zu erkennen und aufzulösen.
Unsere frühesten Lebenserfahrungen prägen, wie wir Beziehungen gestalten, unser Selbstbild formen und unsere Umwelt wahrnehmen. Ein Entwicklungstrauma – oft synonym mit Bindungstrauma verwendet – entsteht, wenn in der Kindheit grundlegende Bedürfnisse wie Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit nicht ausreichend erfüllt werden. Dies kann durch Vernachlässigung, emotionale Kälte, inkonsistentes Verhalten oder subtile Zurückweisung geschehen.
Bei tieferem Entwicklungstrauma fand z. B. Gewalt statt oder es waren Elternteile narzisstisch oder depressiv. Ein Bindungstrauma wirkt sich tief auf das Selbstwertgefühl und die Emotionsregulation aus, hinterlässt Spuren im Nervensystem und beeinflusst unbewusst unser Verhalten als Erwachsene.
Im Gegensatz zu einem Schocktrauma (z. B. Unfall, plötzliche Katastrophe) entsteht ein Entwicklungstrauma durch langfristig belastende oder unzureichende Bedingungen während der Kindheit, wie z. B.:
Viele Betroffene bleiben in einem Zustand chronischer Anspannung und emotionaler Unsicherheit gefangen, befinden sich ständig im Stress oder haben ein sehr angeschlagenes Immunsystem.
Ein Kind ist existenziell auf seine Bezugspersonen angewiesen. Werden seine emotionalen Bedürfnisse nicht adäquat beantwortet, entwickelt es unbewusste Überlebensstrategien, um dennoch Zuwendung zu erhalten. Dies kann bedeuten, dass es sich beispielsweise übermäßig anpasst, sich zurücknimmt oder sogar seine eigenen Bedürfnisse verdrängt. Besonders dann, wenn Eltern – sei es aus eigener Traumatisierung oder Belastung – nicht in der Lage sind, eine stabile Bindung anzubieten, lernt das Kind früh, Teile seiner Persönlichkeit selbst aufzugeben, um die Liebe der Eltern nicht zu verlieren.
Diese frühen Anpassungsmechanismen setzen sich oft im Erwachsenenleben fort. Menschen mit Entwicklungstrauma fühlen sich häufig innerlich zerrissen: Sie sehnen sich nach Nähe und Verbundenheit, haben jedoch gleichzeitig Angst davor, verlassen oder verletzt zu werden. Sie leiden unter einem tiefen Gefühl von Unsicherheit und einem Mangel an Zugehörigkeit.
Ich arbeite auf meinen Generation-Code Reisen auch auf Grundlage von Albert Pesso. Deshalb möchte ich hier kurz auf seine Sichtweisen eingehen.
Laut Pesso gibt es fünf fundamentale Bedürfnisse in unserer Kindheit:
Betrachten wir in der Geschichte einer Klientin das Grundbedürfnis nach Platz. Ihre Eltern haben sich bereits ein Jahr nach der Geburt getrennt. Das Grundbedürfnis nach einem stabilen, uranfänglichen Platz in der Welt ist so nicht erfüllt. Ein sicherer Platz entsteht idealerweise, wenn Eltern in liebevoller Zuwendung zueinander stehen und das Kind bewusst empfangen. Dieses Fundament gibt dem Kind das Gefühl, eine feste Zugehörigkeit zu haben – einen Ort, an den es immer wieder zurückkehren kann.
Doch bei dieser Klientin war dies nicht gegeben:
Diese Erfahrung spiegelt sich in ihrem späteren Leben wider: Sie beschreibt, immer auf der Suche nach einem Ort zu sein, an dem sie hingehört. Gleichzeitig fällt es ihr schwer, zur Ruhe zu kommen. Loslassen und entspannen können wir.
Ein zentrales Merkmal eines Entwicklungs- oder Bindungstraumas ist, dass es nicht nur auf kognitiver Ebene existiert, sondern tief im Körper gespeichert ist. Pesso erkannte, dass traumatische Erfahrungen oft in Form von unausgedrückten Emotionen, unterdrückten Bewegungen und nicht erfüllten Bedürfnissen im Körper fortbestehen.
Die Pesso-Therapie bietet hier einen neuen Zugang: Indem Klienten innerhalb eines therapeutischen Rahmens symbolisch die fehlenden Erfahrungen nachholen – etwa durch „ideale Eltern“ oder den Ausdruck zurückgehaltener Emotionen – kann der Körper eine korrigierende Erfahrung machen.
Die gute Nachricht: Bindungs- bzw. Entwicklungstraumata sind nicht in Stein gemeißelt. Der erste Schritt zur Heilung besteht darin, sich der eigenen Muster bewusst zu werden und zu erkennen, dass viele der aktuellen Ängste und Unsicherheiten aus frühen Erfahrungen stammen.
Pessos Ansatz zeigt, dass es nie zu spät ist, sich das zu geben, was man als Kind gebraucht hätte. In einem therapeutischen Rahmen kann man sich nachträglich die „fehlende Erfahrung“ holen, die das Nervensystem heilt.
Die Generation Code Methode arbeitet mit tiefen inneren Strukturen und beleuchtet die individuellen Prägungen, die durch frühe Erfahrungen entstanden sind. Sie hilft, durch Vertiefungen, Aufstellungs- und Skulpturarbeit unbewusste Muster zu erkennen und neue, selbstbestimmte Wege zu entwickeln.
Die Innere-Kind-Arbeit nutzt imaginative Techniken, Stuhlarbeiten und Reflexionstools, um alte Verletzungen und Glaubenssätze bewusst zu machen und sie liebevoll zu transformieren.
»Der sicherste Ort, den wir je finden können, liegt in uns selbst.«
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Systemisch wirksam verbinden und Neuland gestalten ist mein Warum! Im Coaching – sei es im Einzel-, Team- oder Gruppensetting – transformieren wir das jeweilige Thema, damit es „runder‘, leichter und klarer für dich wird.